Erläuterungsbericht zum Raumordnungsverfahren – Leicht verständlich
Diese Erklärung zum Erläuterungsbericht unseres Raumordnungsverfahrens ist in leicht verständlicher Sprache verfasst. Damit wollen wir sicherstellen, dass die Informationen für alle zugänglich sind. Unser Ziel ist es, Missverständnisse zu vermeiden und einen klar verständlichen Austausch zu fördern. Wir möchten alle Menschen einschließen, unabhängig von ihrem persönlichen Hintergrund oder ihren Fähigkeiten. Alle Menschen sollen die Inhalte leicht verstehen und nutzen können. Dieser Text ist kein Ersatz für den offiziellen Erläuterungsbericht, sondern versteht sich als eine Ergänzung.
1 Was ist wichtig zu wissen?
In Thüringen, im Herzen Europas, wird ein neues Kalibergwerk gebaut. Das schafft viele Jobs und hilft der Region wirtschaftlich. Das Bergwerk wird Kalidünger herstellen, der für die Landwirtschaft auf der ganzen Welt sehr wichtig ist. Europa müsste so weniger Dünger importieren und die Lebensmittelversorgung verbessern.
Kali ist wichtiger Bestandteil von Dünger
Kalidünger ist sehr wichtig für die Landwirtschaft. Pflanzen brauchen Kalium, Phosphor und Stickstoff zum Wachsen. Kalidünger wird fast überall in der Landwirtschaft verwendet. Mit immer mehr Menschen auf der Welt brauchen wir Dünger, um genug Essen zu haben. Die Europäische Union importiert viel Kalidünger, obwohl sie auch selbst etwas produziert. Mehr Kalidünger aus Europa zu gewinnen, würde uns weniger abhängig von Importen machen, besonders in politisch schwierigen Zeiten.
Die Südharz Kali GmbH möchte in Deutschland, im Norden Thüringens, ein modernes Kalibergwerk bauen. Früher gab es dort schon Bergwerke, die aber vor etwa 30 Jahren geschlossen wurden. Es gibt dort immer noch viel Kalisalz (Kaliumchlorid) und Steinsalz (Natriumchlorid) , das abgebaut werden kann. Steinsalz ist ganz „normales“ Salz, das zum Kochen genutzt werden kann. Es wird auch gebraucht, um im Winter die Straßen eisfrei zu bekommen oder um in der Chemischen Industrie bestimmte Produkte herstellen zu können. Kalisalz ist ein besonderes Salz, das als Dünger genutzt wird.
Das neue Bergwerk wird Kaliumchlorid herstellen, das als Dünger verkauft wird. Die Abbaumethode ist umweltsensibel und verhindert, dass Abfallprodukte die Umwelt belasten. Es wird geplant, jedes Jahr etwa 4,5 Millionen Tonnen Rohsalz zu fördern. Das Bergwerk könnte im ersten Schritt etwa 21 Jahre laufen, und es gibt Pläne, in der Region noch länger Kalisalz zu fördern.
Früher war die Region im Südharz für ihren Kalibergbau bekannt. Die Leute dort fühlen sich immer noch mit dieser Tradition verbunden und viele Menschen wollen, dass der Bergbau wiederbelebt wird. Im 19. Jahrhundert begann die Erkundung des Gebiets. Viele Bergwerke wurden Anfang des 20. Jahrhunderts, also vor mehr als 110 Jahren gebaut. Das sieht man auch auf der Karte unten.
Eine Karte der früheren Bergwerke (die Karte wurde von dem Unternehmen ERCOSPLAN erarbeitet)
1.1 Wer ist die Südharz Kali GmbH?
Die Südharz Kali GmbH ist ein deutsches Unternehmen, das zur South Harz Potash Ltd. gehört. Das Unternehmen kümmert sich um technische und rechtliche Dinge für ein Bergwerksprojekt in der Region Ohmgebirge.
Ihr Hauptbüro ist in Erfurt. Außerdem hat sie ein Büro in Holungen, wo früher das Kaliwerk Bischofferode war. In der Zukunft plant die Südharz Kali GmbH, noch mehr Büros in Nordthüringen zu öffnen. Die Chefin der Südharz Kali GmbH ist Dr. Babette Winter, die auch eine wichtige Rolle bei der Muttergesellschaft South Harz Potash hat. Lawrence Berthelet ist für die technische Leitung zuständig. South Harz Potash Ltd. ist ein australisches Unternehmen. Es hat sich auf Kalibergwerke spezialisiert und ist an der australischen Börse gelistet. Die Menschen, die dort arbeiten, haben viel Erfahrung im Bergbau und im Kapitalmarkt. Luis da Silva ist der Chef (CEO) und Ian Farmer ist der Vorsitzende des Verwaltungsrats.
Für ihr Ziel arbeitet die Südharz Kali GmbH mit verschiedenen Unternehmen zusammen. Diese anderen Unternehmen arbeiten in Thüringen, aber auch in anderen Ländern der Erde.
1.2 Was ist der Südharz Kali GmbH wichtig?
Die Südharz Kali GmbH hat ein sogenanntes ESG-Programm. ESG steht für Fürsorge für die Umwelt (Environment), für guten Umgang mit den Menschen vor Ort (Social) und für gute und gerechte Unternehmensführung (Governance).
Wir wollen ein Bergbauunternehmen für Kalisalz aufbauen, das sehr gut auf die Umwelt achtet. Für uns sind Umweltschutz, das Wohl der Menschen und gute Unternehmensführung sehr wichtig. Wir sind zuverlässig und achten auf die Natur. Mit unserem Kalibergbau wollen wir dazu beitragen, dass genug Essen für alle da ist. Unsere Pläne richten sich nach den weltweiten Zielen der Vereinten Nationen für eine bessere Zukunft. Diese Ziele sind: kein Hunger, sauberes Wasser und gute Toiletten, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, Klimaschutz und Schutz des Lebens auf dem Land. Sie sind durch die Vereinten Nationen so festgelegt und wir wollen helfen, sie zu erfüllen.
2 Wo ist das Gebiet?
Das Projektgebiet ist in der Mitte von Deutschland, im Landkreis Eichsfeld, im Norden von Thüringen. Es liegt zwischen einem Gebirge namens Ohmgebirge, den Bleicheröder Bergen und einem Flusstal namens Wippertal. Viele Städte und Dörfer sind in der Nähe. Die Städte Heilbad Heiligenstadt, Nordhausen, Mühlhausen und Sondershausen sind ungefähr 30 Kilometer entfernt. Erfurt, die größte Stadt in Thüringen, ist 65 Kilometer südöstlich.
Früher war in dieser Gegend viel Kalibergbau, aber der wurde 1993 eingestellt. Es gibt aber immer noch Leute, die in den alten Bergwerken arbeiten. Sie füllen die leeren Hohlräume der Bergwerke und machen sie damit sicher. Und sie kümmern sich um den Abbau von Steinsalz. Es gibt auch Unternehmen, die Sachen für den Bergbau herstellen. In Sondershausen gibt es eine Schule, wo man lernen kann, wie man im Bergbau arbeitet. Viele Unternehmen aus der Region können helfen, die Arbeit im Bergbau und in den Fabriken zu unterstützen.
Fabriken können nur an bestimmten Orten stehen
Die Fabriken und Anlagen können nur an bestimmten Orten gebaut werden. Es geht darum, dass diese Orte alles haben, was eine Fabrik braucht, wie zum Beispiel Strom, Straßen, genügend Flächen. Außerdem muss es erlaubt sein, dass eine Fabrik dort stehen darf. In dem regionalen Plan für die Region Nordthüringen, der 2013 erstellt wurde und im Jahr 2018 überarbeitet wurde, steht erstmal nichts, was dem Kalibergbau im Weg steht. Darin wurde sogar geschrieben, dass neuer Kalibergbau grundsätzlich möglich gemacht werden sollte. Die Straßen und Schienen in der Region sind modern und gut. Es gibt viele wichtige Straßen, die zur Autobahn 38 führen. Auch gibt es eine Zugstrecke von Göttingen nach Halle, die für schwere Züge geeignet ist und nahe am Projektgebiet liegt. Diese Strecke ist mit dem größeren Eisenbahnnetz in Deutschland verbunden.
2.1 Wo könnte das Bergwerk noch entstehen?
Bergwerke müssen dort gebaut werden, wo der Rohstoff in der Erde liegt. Das macht es manchmal schwierig, einen guten Platz für die Fabrik zu finden. Die Lage vom Kalisalz macht es für Südharz Kali schwer, einen anderen Ort weiter wegzunehmen. Trotzdem hat das Unternehmen sich verschiedene Orte angesehen. Dabei haben der Umweltschutz, Naturschutzgebiete, Waldgebiete, Felder für Nahrung und Tiere, aber auch Dörfer und Straßen eine wichtige Rolle gespielt.
Es wurden diese Orte dann näher untersucht:
- Bernterode-Schacht und Bernterode-Bahnhof (beste Möglichkeit)
- Außerdem: Bernterode-Schacht und Leinefelde
- Außerdem: Haynrode und Leinefelde
- Außerdem: Haynrode und Bernterode-Bahnhof
Die beste Möglichkeit ist in Bernterode-Schacht und Bernterode-Bahnhof. Hier könnte ein schon vorhandener Schacht genutzt werden. Dazu muss sich Südharz Kali noch mit dem Unternehmen , dem der Schacht gehört, auf einen Vertrag einigen. Das soll bis zum März 2024 passieren.
3 Was soll technisch gemacht werden?
Wir planen die technischen Anlagen so, dass das Projekt hauptsächlich an zwei Orten, nämlich am Bernterode-Schacht und am Bernterode-Bahnhof, durchgeführt wird.
Ein Kaliwerk besteht aus zwei großen Teilen: dem Abbau unter der Erde (dem Bergwerk) und den Anlagen und Arbeitsschritten über der Erde. Das bedeutet, wir planen, wie man das Bergwerk baut und betreibt, wie man die abgebauten Stoffe verarbeitet, wie man Hohlräume wieder auffüllt, wo man die Reststoffe vorübergehend lagert, wie man das Regenwasser und Wasser aus der Verarbeitung auffängt und nutzt und wie der ganze Transport funktioniert. Dabei sind die Möglichkeiten noch nicht abschließend festgelegt, sie können noch verändert werden.
3.1 Wie sollen die Fabriken aussehen?
Wir haben eine Tabelle gemacht (siehe 3-0-000_UVS-Umweltverträglichkeitsstudie, Kap. 4.4), die zeigt, wie viel Platz wir für die verschiedenen Teile des Projekts brauchen. Der Platz wird für viele Dinge genutzt: Wo der Schacht ist, wo wir das Salz, wenn es aus dem Bergwerk kommt, lagern, zerkleinern und auflösen, wo wir es weiterverarbeiten, wo das Endprodukt dann endgültig gelagert und verladen wird. Außerdem gibt es Gebäude für die Verwaltung, andere kleine Gebäude und Parkplätze. Wo und wie genau die Gebäude auf den Flächen stehen werden ist je nach Ort unterschiedlich und kann sich noch ändern, aber die Größe bleibt fast gleich.
Für den Transport benutzen wir Rohre für Flüssigkeiten (sogenannte Pipelines) und Förderbänder für feste Stoffe.
Es gibt auch einen Platz, wo wir Reststoffe vorübergehend lagern, bevor wir sie wieder unter der Erde verfüllen. Dieser Platz besteht aus einer Fläche für ein Zwischenlager und für die Maschinen, die gebraucht werden, um die Reststoffe wieder unter die Erde zu bringen. Außerdem gibt es Straßen und Wege. Es gibt auch ein Becken für das Regenwasser und Restwasser, das vom Zwischenlager aus dem feuchten Reststoff herausfließt. Das Wasser wird gesammelt, weil es salzig ist. Da dieses Salzwasser nicht gut für die Umwelt ist, muss es in einem Becken aufgefangen werden. Die Größe des Zwischenlagers ändert sich in den Jahren, in denen das Werk in Betrieb ist.
3.1.1 Wie soll unter der Erde abgebaut werden?
Für zwei Möglichkeiten, wie wir das Bergwerk bauen können, wollen wir einen der alten Schächte vom früheren Kaliwerk in Sollstedt/Bernterode benutzen. Diese Schächte gehen schon unter die Erde und helfen uns, Tunnel rüber in unser Bergwerksfeld zu graben, um an das Salz zu kommen. Für zwei andere Möglichkeiten müssten wir neue Schächte in der Nähe von Haynrode graben. Es könnte sein, dass wir nur einen neuen Schacht in Haynrode brauchen, für Material und Bergleute. Als einen zweiten Schacht für frische Luft und als Notausgang könnten wir einen noch offenen Schacht in Sollstedt/Bernterode benutzen. Nachdem wir die neuen Schächte gegraben haben, graben wir auch hier Tunnel zum Kalisalz.
Wir planen, das Salz unter der Erde mit einer Methode abzubauen, die „Kammerpfeilerbau mit Rückverfüllung“ heißt. Dabei entstehen dort, wo das Salz abgebaut wurde, Hohlräume. Zwischen den Hohlräumen bleiben die sogenannten Pfeiler aus Salz stehen. Diese Pfeiler sorgen dafür, , dass unter der Erde alles stabil bleibt. Um mehr Salz zu gewinnen und das Bergwerk länger nutzen zu können, können wir später auch eine verbesserte Methode anwenden. Sie heißt „sekundärer Pfeilerabbau“. Dabei füllen wir die leeren Stellen zwischen den Pfeilern später wieder auf. Wenn die leeren Stellen genug aufgefüllt und fest geworden sind, können wir die Salzpfeiler abbauen, die wir vorher stehen lassen mussten. Die Orte, wo wir abbauen, sind durch Tunnel verbunden. In diesen Tunneln sorgen wir für frische Luft für die Menschen, die dort arbeiten. Wir haben auch Bänder und Rohre für den Transport und die Rückverfüllung.
Das Salz wird auf zwei Arten abgebaut: durch Herausschneiden und durch Sprengen. Dafür werden vorher Löcher gebohrt, in die der Sprengstoff kommt, dann verlassen alle Bergleute den Bereich und das Salz wird gesprengt. Nachdem wir das Salz aus etwa 10 Meter breiten Kammern geholt haben, machen wir die Decke mit Ankern sicher.
3.1.2 Wie kommt das Salz an die Oberfläche und was passiert mit leeren Stellen (Hohlräumen)?
Das Salz heißt “Rohsalz”, wenn es von unten nach oben transportiert wird. Wir benutzen dafür ein spezielles Förderband mit Taschen, das „Pocket-Lift“ genannt wird. Wir machen das Salz schon unter der Erde nahe am Schacht kleiner, damit es nicht zu groß für den Transport ist. Die Hohlräume, die beim Abbauen entstehen, sollen schnell wieder aufgefüllt werden.
Zum Auffüllen benutzen wir Reste von Steinsalz (Natriumchlorid, NaCl) und anderes Material, das bei der Verarbeitung übrigbleibt. Wenn das Bergwerk richtig läuft, entstehen jedes Jahr etwa 2,5 Millionen Tonnen von diesen Resten. Sobald genug leere Stellen in unserem Bergwerk unter der Erde vorhanden sind, füllen wir sie direkt wieder auf. Die Flüssigkeit, die wir für den Transport der Reststoffe benutzen, sickert nach unten in das Bergwerk und wird in großen Becken gesammelt. Von dort pumpen wir sie wieder nach oben, um sie wieder zu benutzen. Dadurch wird es oben auf der Erde keine dauerhaften Berge geben, auf denen die Stoffe gelagert werden müssen.
3.2 Wie sollen die Stoffe verarbeitet werden?
Für das Salz im Ohmgebirge benutzen wir eine besondere Methode, um es zu verarbeiten. Diese Methode heißt „Kaltlöseverfahren mit Verdampfungskristallisation“.
Bei dieser Methode haben wir nicht die Probleme, die man bei anderen Methoden hat, wie zum Beispiel schmutziges Wasser, das man nicht wieder benutzen kann. Mit dem Kaltlöseverfahren können wir mehr wertvolle Teile aus dem Salz gewinnen und weniger Teile, die wir nicht brauchen, kommen dazu. So nutzen wir das Salz, das viele verschiedene Mineralien enthält, sehr gut.
Die wichtigsten Arbeitsschritte dabei sind:
- Das Rohsalz wird unter der Erde abgebaut
- Das Rohsalz wird transportiert
- Das Rohsalz wird klein gemacht
- Das Rohsalz wird in etwa 20 Grad warmem Wasser aufgelöst
- verschiedene unbrauchbare Reststoffen werden abgetrennt, damit diese zum Auffüllen der Hohlräume im Bergwerk genutzt werden können
- Die Salzlösung, die nach dem Auflösen des Rohsalzes entstanden ist, wird gereinigt
- Die Salzlösung wird warm gemacht. Dadurch geht das Wasser raus und die wertvollen Salze (Kalisalz und Steinsalz) bleiben übrig.
- Das verdampfte Wasser wird aufgefangen und wieder in den Kreislauf gegeben, um wieder Rohsalz aufzulösen.
Wir machen aus dem Salz ein Produkt, das heißt Kaliumchlorid MOP (K60). Es gibt zwei Sorten davon: Granular und Standard. Beide haben mindestens 95% Kaliumchlorid drin. Ein zusätzlicher Vorteil unseres Verfahrens ist, dass wir Steinsalz, auch Natriumchlorid genannt (kurz NaCl), mit mehr als 99 % Reinheit gewinnen können. Das ist ein wertvolles Nebenprodukt, das wir verkaufen können.
Normalerweise braucht dieses Verfahren viel Energie und wird oft mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas betrieben. Weil wir aber möglichst wenig von dem Kohlendioxid in die Umwelt abgeben wollen, suchen wir nach anderen Möglichkeiten. Die Südharz Kali GmbH plant, die Verarbeitung hauptsächlich mit Strom zu betreiben. Wir wollen dafür spezielle Maschinen benutzen. Das verändert die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb. Deshalb müssen wir noch überlegen, ob das wirtschaftlich ist. Besonders deshalb, weil der Energiemarkt sich ständig ändert.
4 Was soll mit den Reststoffen passieren?
Am Anfang, wenn wir die Tunnel unter der Erde bauen und Hohlräume schaffen, können wir das übrig gebliebene Material noch nicht wieder auffüllen. In dieser Zeit bringen wir die Reststoffe, die nach unserem Kaltlöseverfahren übrigbleiben und viel NaCl enthalten, zu einem Zwischenlager.
Nachdem wir eine Weile gearbeitet haben, wollen wir dieses Material wieder unter die Erde bringen. So haben wir am Ende der Betriebszeit kein Zwischenlager mehr. Wir werden also keine Halde in der Landschaft bauen, die am Ende in der Gegend stehen bleibt. Wir planen auch, eine besondere Abdichtung unter das Zwischenlager zu bauen, damit kein Regenwasser, das durch das Zwischenlager hindurch läuft, in den Boden sickert. Das Wasser darf nicht in den Boden sickern, da es sehr salzig ist, wenn es das Zwischenlager berührt. Das ist nicht gut für die Umwelt.
Bei zwei der Standortmöglichkeiten müssen wir auch das Material lagern, das beim Graben eines neuen Schachtes anfällt. Das ist bei den anderen beiden Möglichkeiten nicht nötig, was gut für das Zwischenlager ist, weil es dann kleiner sein kann und nicht so lange gebraucht wird. Wir wollen anfangen, das Material so schnell wie möglich wieder unter die Erde zu schaffen, damit das Zwischenlager von Anfang an so klein wie möglich ist. Nach unserem aktuellen Plan können wir damit etwa im dritten Jahr anfangen.
5 Wie wollen wir mit Wasser umgehen?
Wir achten sehr darauf, Wasser zu sparen, weil das für unser Projekt sehr wichtig ist. Weil wir das Salz auflösen wollen, brauchen wir Wasser. Wir wollen das Wasser immer wieder benutzen und nicht so viel neues Wasser nehmen, weil das besser für die Umwelt ist und außerdem billiger ist. Beim Bergbau unter der Erde brauchen wir kein Wasser. Die Tunnel und die entstandenen Hohlräume müssen trocken bleiben, schließlich würde Wasser ja das Salz auflösen. Das Salz, das wir abbauen, liegt viel tiefer als eine Schicht, die Wasser führt. Beim Abbau achten wir darauf, genug Schutzschichten oben und unten zu lassen, damit kein Wasser aus dem Gestein von oben oder unten kommt. Bei einer Salzlagerstätte müssen wir kein Wasser aus dem Bergwerk abpumpen, wie es bei anderen Bergbauarten manchmal nötig ist.
Mit unserem Kaltlöseverfahren lösen wir hauptsächlich KCl (Kaliumchlorid) und etwas NaCl (Natriumchlorid) im Wasser. Nachdem das Kaliumchlorid aus dem Wasser heraus ist, können wir das Wasser wieder benutzen. Deshalb leiten wir kein salziges Wasser als Abwasser in Gewässer. Das Wasser, das noch immer etwas Natriumchlorid enthält, benutzen wir dann wieder.
Für alle Möglichkeiten, wie wir unser Projekt planen, benutzen wir das Wasser immer wieder. Das Wasser, das wir benutzen, wird in einem Kreislaufsystem in der Nähe der Verarbeitungsanlagen aufbereitet. Das ganze Abwasser aus dem Prozess wird gesammelt und wieder benutzt. So sparen wir Wasser. Doch bei dem ganzen Verfahren verdampft auch etwas Wasser, das fehlt dann im Prozess. Deshalb werden wir das ersetzen mit frischem Wasser, das aus Trinkwasser und Brauchwasser gemischt ist.
Um weniger Trinkwasser zu benutzen, wollen wir Brauchwasser aus verschiedenen Quellen zu holen. Das kann zum Beispiel aus Brunnen kommen, deren Wasser nicht zum Trinken geeignet ist.. Wir denken auch darüber nach, Brauchwasser aus anderen Anlagen in der Nähe zu benutzen oder Wasser aus der Kläranlage Bernterode oder Leinefelde zu nehmen, nachdem es aufbereitet und desinfiziert ist. Wir sprechen schon mit dem örtlichen Wasserversorger und einigen Anlagenbetreibern darüber.
Für das Auffüllen der Hohlräume unter der Erde pumpen wir eine Salzlösung nach unten, in der die festen Reststoffe transportiert werden. Das Wasser, das übrig bleibt, nachdem die festen Stoffe sich abgesetzt haben, sammeln wir unter der Erde in Becken. Danachpumpen wir es wieder nach oben, um es erneut zu benutzen. Salzhaltiges Wasser, das vom Zwischenlager der Reststoffe abfließt, sammeln wir in einem Rückhaltebecken in der Nähe. Dieses Becken ist groß genug für viel Regen. Wir benutzen dieses Wasser dann wieder im Prozess.
6 Wie gehen wir mit Straßen, Schienen und Fahrzeugen um?
Das Kaliwerk soll gute Straßenanbindungen haben. Die bevorzugte Lösung ist, dass es über zwei Landstraßen, die L3080 und die L1014, direkt an die Autobahn 38 angeschlossen wird. Das Werk besteht aus zwei Teilen, die beide schon an der Landstraße L3080 liegen. Der Teil, wo der Schacht ist, hat zwei Zufahrten direkt an der L3080. Den anderen Teil, wo das Kalisalz aufbereitet und verladen wird, kann man von der L3080 über die Abzweigung „Unterm Helberg“ oder über die L2048 erreichen, die ausgebaut werden soll.
Diese Teile liegen nördlich vom Bahnhof. Das Dorf Bernterode liegt südlich der Bahngleise und wird nicht von diesen Straßen durchquert. Deshalb werden auch keine LKW von uns durch das Dorf Bernterode fahren.
Insgesamt beachten wir drei Phasen für den Transport:
- Bauverkehr: Während wir die verschiedenen Teile unserer Anlage bauen, erwarten wir etwas mehr Verkehr, was bei großen Baustellen üblich ist. Der meiste Baustellenverkehr wird mit großen Lastwagen auf der Straße sein. Im Moment können wir nur schätzen, wie lange der Bau der einzelnen Gebäude dauern wird, aber wir planen mit etwa 2 bis 3 Jahren.
- Produktionsphase: Wenn wir anfangen zu produzieren, werden wir in den ersten zwei Jahren 500.000 Tonnen MOP (Düngemittel) und Salz herstellen und wegbringen. Nach dem dritten Jahr planen wir, doppelt so viel zu transportieren. Unsere Produkte sind meistens lose, aber wir überlegen auch, sie in große Säcke zu packen. Beides können wir mit dem Zug oder LKW transportieren. Wir möchten ungefähr die Hälfte unserer Produkte mit dem Zug und die andere Hälfte mit LKW verschicken.
- Personenverkehr: Außerdem müssen die Menschen, die bei uns arbeiten, zur Arbeit kommen. Sie können mit dem Zug, Bussen aber auch mit ihren Autos zum Arbeitsort fahren.
6.1 Wie soll die Eisenbahn für das Produkt genutzt werden?
Das Kaliwerk liegt nah an einer Bahnstrecke, die von Göttingen nach Halle führt. Das ist gut, um die Produkte nach Osten und Westen per Zug zu verschicken. Deshalb wollen wir eigene Gleise in Bernterode bauen und an schon bestehende Schienengleise anschließen, über die die Güterzüge dann nach ganz Deutschland und Europa fahren können. Aber auch der Bau eines eigenen Gleisanschlusses am Bahnhof Bernterode oder am Restgleis Leinefelde-Worbis kostet mehr als der Transport auf der Straße. Ohne finanzielle Hilfe vom Staat wäre das zu teuer. Trotzdem möchte die Südharz Kali GmbH viele ihrer Produkte mit dem Zug transportieren, um die Umwelt zu schonen und weniger LKW-Verkehr auf den Straßen zu haben. Am Bahnhof Bernterode planen wir ein extra Gleis, das nördlich von Gleis 11 zum Werk führt. Dort soll es drei lange Gleise für das Ein- und Ausfahren sowie für das Be- und Entladen geben. Sie sind fast 500 Meter lang. Es ist auch ein extra Gleis geplant, um die Güterwagen zu reinigen. Außerdem wird eine Anlage zum Verladen der Produkte gebaut.
Wir sprechen schon mit der Deutschen Bahn über diesen Gleisanschluss. Auch mit dem Hauptnutzer von Gleis 11, dem Zementwerk Dyckerhoff Deuna, haben wir schon Kontakt aufgenommen.
7 Wie viele Arbeitskräfte brauchen wir?
Wir brauchen Leute für 4 verschiedene Bereiche: im Bergwerk unter der Erde, in der Fabrik über der Erde, im Büro und bei anderen Firmen, die uns helfen. Unter der Erde arbeiten die Leute in 3 Schichten jeden Tag, außer Sonntag, um das Salz abzubauen und zu bewegen. Jede Schicht dauert 8 Stunden. Ein Team kümmert sich auch um die Reparatur der Maschinen.
In der Fabrik oben arbeiten die Leute auch in Schichten, um das Salz zu bearbeiten. Sie arbeiten jeden Tag, auch am Wochenende, in drei Schichten, die auch 8 Stunden lang sind.
Im Büro arbeiten Leute normalerweise tagsüber und nicht am Wochenende. Sie machen Sachen wie Verkauf und Verwaltung. Andere Unternehmen helfen uns mit Transport und Reparaturen. Insgesamt brauchen wir bis zu 500 Leute für alle diese Jobs.
8 Welche Untersuchungen haben wir bereits vorgenommen?
Ein großes Vorhaben braucht immer viel Zeit zum vorbereiten und viele Untersuchungen. Wir haben deshalb schon in den vergangenen Jahren einige Studien begonnen. Wir listen diese hier grob mit ihren Ergebnissen auf.
8.1 Welche Orte haben wir uns angesehen und was hat das ergeben?
Wir haben eine Studie gemacht, um zu sehen, ob unser Projekt gut in die Umgebung passt. Dabei haben wir verschiedene Orte verglichen und geprüft, welcher am besten geeignet ist. Wir haben auch geschaut, wie unser Projekt mit den bestehenden Plänen für die Gegend zusammenpasst. Bei der Prüfung haben wir festgestellt, dass der Ort Haynrode für unser Projekt nicht so gut passt, weil es da Probleme mit der Umgebung und der Wirtschaftlichkeit gibt. Ein anderer Ort, das RIG-2 bei Leinefelde-Worbis, wäre eigentlich besser, aber da müssten wir eine lange Pipeline bauen, was sehr teuer ist.
Am Ende haben wir entschieden, dass Bernterode-Schacht und Bernterode-Bahnhof die besten Orte für unser Projekt sind. Dort gibt es keine großen Probleme mit den Plänen der Region.
8.2 Was hat die Untersuchung der Umwelt ergeben?
In der Gegend um unser Bauprojekt, ungefähr 1000 Meter rundherum, liegen die Orte Bernterode und Ascherode. Die Leute, die dort wohnen, arbeiten oder nutzen die Flächen in ihrer Freizeit. Besonders die Orte Bernterode und Bernterode-Schacht sind von unserem Vorhaben betroffen. Wir erklären jetzt, wie unser Projekt die Menschen in der Umgebung beeinflussen könnte. Wir glauben, dass der Staub und die Abgase, die beim Bauen entstehen, nicht zu viel sein werden und nicht gefährlich für die Gesundheit der Menschen sind. Aber weil die Baustelle nahe bei den Wohngebieten ist, könnte der Lärm von Baumaschinen und Ladetätigkeiten die Menschen stören. Wir planen, moderne Technik und gute Bauplanung zu nutzen, damit es möglichst nicht so laut wird Außerdem werden wir ein Gutachten über den Baulärm machen, um zu sehen, ob wir noch mehr gegen den Lärm tun müssen.
Auch wenn wir während der Bauzeit mehr Verkehr als sonst erwarten, denken wir nicht, dass der zusätzliche Verkehrslärm die Menschen in den Wohngebieten stark stören wird.
In Bernterode-Schacht, wo wir unsere neuen Anlagen bauen wollen, gibt es schon alte Anlagen aus der Zeit, als dort Kali gefördert wurde. Das bedeutet, dass die Leute dort schon an solche Anlagen gewöhnt sind. Wir denken, dass unsere neuen Anlagen dort nicht so auffallen werden. Aber in Bernterode-Bahnhof, wo wir Gebäude bis zu 50 Meter hoch bauen wollen, könnte das anders sein.
Diese großen Gebäude könnten sehr auffällig sein, besonders weil sie nur 50 Meter von den nächsten Häusern entfernt sind. Unser Projekt wird auch die Landschaft verändern. Besonders das Zwischenlager, das wir nur für eine Weile benutzen, könnte sehr auffallen und in der Landschaft stören. Das könnte dazu führen, dass sich die Leute in der Gegend weniger gut erholen können.
Unser Projekt liegt am Rand des Niedersächsischen Berglandes, in der Nähe von Bernterode-Schacht. Dort gibt es Wälder, Äcker, Wiesen und einen Fluss. Weil Menschen schon dort gearbeitet haben, hat das Gebiet schon einige Veränderungen erlebt. Unser Bau und Betrieb können die Natur beeinflussen. Zum Beispiel:
- Wir müssen Flächen für den Bau nutzen, was Pflanzen und Tiere stören kann. Diese Nutzung ist manchmal nur vorübergehend, aber wir werden trotzdem aufpassen, besonders bei geschützten Gebieten. Wir bauen Zäune, um kleine Tiere zu schützen.
- Der zusätzliche Verkehr durch den Betrieb kann auch Tiere stören, vor allem, wenn er ihre Lebensräume trennt.
- Große Gebäude können Vögel abschrecken. Wenn sie ihren Lebensraum verlieren, werden wir Ersatz schaffen.
- Lärm von der Baustelle und später vom Betrieb könnte Vögel und manche Säugetiere stören. Wir versuchen, nachts nicht zu bauen und den Lärm zu kontrollieren.
- Erschütterungen von der Baustelle können auch Tiere stören.
- Licht, besonders nachts, kann Tiere, vor allem Vögel und Insekten stören. Wir versuchen, weniger Licht zu nutzen und nur wichtige Bereiche zu beleuchten.
- Luftverschmutzung, wie Staub und Salzstaub, kann Pflanzen und Tiere beeinflussen. Wir werden das weiter untersuchen und Maßnahmen ergreifen, um den Staub zu reduzieren.
Wir versuchen, so umweltsensibel und schonend wie möglich zu arbeiten.
8.3 Was bedeutet unser Projekt für besondere Tierarten?
Bei der Genehmigung unseres Projekts müssen wir überprüfen, ob es die Tiere und Pflanzen in der Gegend stören kann. Dafür gibt es einen speziellen Bericht über den Artenschutz, der in drei Schritten abläuft:
- Vorprüfung: Wir schauen uns zuerst an, welche Tierarten und Pflanzen in unserem Projektgebiet leben. Dafür nutzen wir Karten und Daten von Naturschutzbehörden. Dann prüfen wir, ob unser Projekt diese Arten stören könnte.
- Vertiefende Prüfung: Als nächstes gucken wir genauer hin, wie unser Projekt die wichtigen Arten stören könnte. Wir müssen dann sehen, wie wir das verhindern können oder wenigstens weniger stark machen. Wir prüfen, ob wir gegen Naturschutzgesetze verstoßen könnten. Wenn das der Fall sein könnte, müssen wir das verhindern.
- Ausnahmeprüfung: Falls nötig, prüfen wir, ob und wie wir trotzdem weitermachen können und welche Möglichkeiten es für eine Ausnahme gibt.
Bis jetzt sieht es so aus, als ob unser Projekt die Tiere und Pflanzen nicht so stark beeinträchtigen würde, dass wir gegen Gesetze verstoßen. Wir denken also, dass wir keine Ausnahmen von den Naturschutzgesetzen brauchen werden.
9 Was bedeutet unser Vorhaben?
Wir, die Südharz Kali GmbH und unsere Muttergesellschaft South Harz Potash Ltd., haben vor, ein modernes Kaliwerk im Eichsfeld zu bauen. Wir wollen in einer Region, in der viele Jahrzehnte Kalibergbau gemacht wurde, wieder für Kalibergbau sorgen. Das wäre gut für eine wirtschaftliche Zukunft. Dabei wollen wir besonders umweltfreundlich vorgehen. Für unser Projekt Ohmgebirge nutzen wir ein besonderes Verfahren, das Kaltlöseverfahren mit Verdampfungskristallisation, um MOP (eine Art Düngemittel) herzustellen. Das ist gut, weil:
- Wir nicht nur bestimmte Teile des Salzes brauchen, sondern fast alles verwenden können.
- Wir die Reststoffe wieder unter der Erde einsetzen, anstatt sie für immer an der Oberfläche zu lagern.
- Kein salziges Abwasser entsteht, das wir in Flüsse leiten müssten.
- Wir das Wasser, das wir für den Prozess brauchen, wiederverwenden.
Diese Methode ist besser als die alte Art der Salzgewinnung. Wir haben für unseren Standort verschiedene Möglichkeiten geprüft und entschieden, dass Bernterode-Schacht und Bernterode-Bahnhof am besten geeignet sind. Jetzt wird die Behörde, die sich um die Planung der Landesfläche kümmert, prüfen und entscheiden, ob irgendetwas dagegen spricht. Dann entscheidet die Behörde , ob wir bestimmte Gebiete nutzen dürfen. Alle unsere Pläne und Studien sind in der Entwicklung und werden ständig verbessert. Die Meinungen und Vorschläge, die wir bei Gesprächen zum Beispiel in der Behörde bekommen haben, haben wir sorgfältig bedacht und berücksichtigt.
Wir haben keine großen Probleme gefunden, die unserem Projekt im Weg stehen. Umweltprobleme können wir durch geeignete Aktionen vermeiden oder mindern. In den nächsten Monaten und im Genehmigungsverfahren werden wir noch genauer schauen, wie unser Projekt die Umwelt beeinflussen könnte, und wenn nötig, weitere Maßnahmen ergreifen. Unser Vorhaben ist eine große Chance für die Region, dass sich mehr Industrie entwickelt und für lange Zeit gute Arbeitsplätze entstehen. Das ist gut für die Menschen, die dort leben. Außerdem ist es gut, wenn die wichtigen Dünger für die Landwirtschaft auch aus Thüringen geliefert werden können.
HIER ist die gesamte Version in einfacher Sprache zum Download (inkl. Tabellen und Grafiken)