Häufige Fragen

Immer wieder werden Fragen zu unserem Vorhaben gestellt. Im Folgenden sollen einige der Wichtigsten beantwortet werden. Sollte Ihre Frage nicht dabei sein, schreiben Sie uns an eichsfeld@suedharz-kali.de. Wir antworten gern persönlich.

Wer ist die Südharz Kali GmbH?

Die Südharz Kali GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der South Harz Potash Ltd. (früher Davenport Resources Ltd.) Diese ist ein australisches Unternehmen für die Erkundung und Entwicklung von Kalibergbau. Mit bedeutenden Investoren aus Australien und Europa ist es  an der Australischen Börse (ASX) gelistet. Das Unternehmen hat erfahrene Manager und Vorstandsmitglieder, die langjährige Erfahrung in der Bergbauentwicklung sowie in der Kaliexploration und -gewinnung weltweit haben. Die deutsche Tochtergesellschaft Südharz Kali GmbH besitzt Bergbau- und Erkundungslizenzen in Thüringen. Gegründet als East Exploration, wurde sie später in die Südharz Kali GmbH umbenannt.

Wem gehört das Unternehmen?

Die Südharz Kali-Muttergesellschaft, South Harz Potash Ltd., mit Sitz in Perth, Australien, ist eine an der Australischen Börse ASX notierte Kapitalgesellschaft, die sich durch eine kleinteilige Struktur an Anteilseignern (Shareholdern) auszeichnet. Listen der Anteilseigner sind in entsprechenden Foren einsehbar.
Unternehmensinformationen sind im offiziellen australischen Unternehmensregister abrufbar. Die Aktien werden am Originalplatz ASX gehandelt (Kürzel: SHP), jedoch auch an den Handelsplätzen Frankfurt, Berlin und Stuttgart.

Wieso ist South Harz Potash an der Australischen Börse notiert?

Die Börse in Sidney (Australian Securities Exchange, ASX) hat sich schon lange auf den Handel mit Rohstoffen und die Exploration (Erkundung) von Bergbauvorhaben spezialisiert. Bergbau, insbesondere in der Entwicklungsphase, ist im Börsen-Sinn oftmals mit Risiko-Kapital verbunden, weshalb er vorrangig an ausgewählten und spezialisierten Handelsplätzen gelistet wird. ASX gehört bezogen auf die Marktkapitalisierung zu den 20 größten Börsen weltweit.

Welche Verbindungen gibt es zwischen South Harz Potash und Südharz Kali?

Die deutsche Südharz Kali GmbH ist die 100-prozentige Tochtergesellschaft der South Harz Potash Ltd. Beide Unternehmen sind eng verzahnt und auch personell verbunden.

Welche Standorte hat die Südharz Kali GmbH?

Die Südharz Kali GmbH hat seinen Sitz in Erfurt. Die Büroräume befinden sich in der Arnstädter Straße 28, gegenüber vom Thüringer Landtag, und damit in den Räumlichkeiten des ehemaligen Ingenieurbüros des VVB Kali in der DDR. Außerdem ist im Kali-Museum in Bischofferode (der ehemaligen Polyklinik des Bergwerks) ein „Eichsfeld-Büro” eingerichtet. Hier steht Monique Haushälter für Anfragen gern zur Verfügung.

Ein Haus mit einer Gruben-Lore davor.

Unser Unternehmenssitz in Erfurt befindet sich in dem ehemaligen Ingenieurbüro des VVB Kali in der Arnstädter Straße.

Wie verhält es sich mit den Bergbau-Lizenzen?

Wir haben das Ziel, den Kalibergbau in Nordthüringen wieder aufzunehmen. Zum Thüringer Kali-Revier im Südharz gibt es nach fast einhundert Jahren aktivem Kalibergbau (bis 1993) umfangreiche Datenbestände, die das Potenzial für weiteren Bergbau über Jahrzehnte hinweg zeigen. Südharz Kali GmbH erwarb 2015 Erkundungslizenzen für die Felder Gräfentonna und Küllstedt. Außerdem erwarb sie 2017 drei unbefristete Bergwerkseigentume (nach Bundesberggesetz) für die Felder Ohmgebirge, Mühlhausen-Nohra und Ebeleben. Derzeit liegt der Fokus auf dem Ohmgebirge.  Studien aus den Jahren 2019 und 2022 sowie Bestätigungsbohrungen im Lizenzgebiet „Ohmgebirge“ aus dem Jahr 2022 bestätigen das enorme Potenzial der Region.

Karte mit Lizenzgebieten für den Kali-Abbau.

Wieso ist Kali-Bergbau wichtig?

Kali ist ein essenzieller Nährstoff für Pflanzen und spielt eine entscheidende Rolle in der Düngemittelproduktion für die Landwirtschaft weltweit. Da die Weltbevölkerung wächst, während gute Ackerflächen eher weniger werden, steigt auch der Bedarf an Nahrungsmitteln, was wiederum einen erhöhten Einsatz von Düngemitteln erfordert. Der Kali-Bergbau stellt sicher, dass genügend Kalium für die landwirtschaftliche Produktion vorhanden ist, um eine Ernährungssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Zudem trägt der Kali-Bergbau zur Wirtschaftsentwicklung bei. Kaliabbau schafft Arbeitsplätze in Bergbauregionen und indirekt auch in anderen Branchen wie Maschinenbau und  Logistik. Der Bergbau hat einen Multiplikatoreffekt auf die lokale Wirtschaft, da er zusätzliche Dienstleistungen und Infrastruktur benötigt. Insbesondere in geopolitisch unsicheren Zeiten ist es außerdem von strategischer Bedeutung, eigene Kalivorkommen zu nutzen, anstatt von Importen abhängig zu sein.
Insgesamt ist der Kali-Bergbau relevant, um die globale Nahrungsmittelproduktion, die wirtschaftliche Entwicklung, die nationale Sicherheit und den Umweltschutz zu unterstützen. Er trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen bei, um die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen zu erfüllen.

Wieso soll Kali im Ohmgebirge abgebaut werden?

Südharz Kali hat die verschiedenen Lizenzgebiete auf der technischen als auch auf der wirtschaftlichen Seite verglichen und das Ohmgebirge als Startvorhaben ausgewählt. Die Lagerstätte ist von ihrer Struktur her gut zu erreichen und sie ist relativ flach, was den Abbau erleichtert und Kosten spart. Zudem scheint das Rohsalz dort besonders arm an Verunreinigungen zu sein, was auch aus Umweltgründen ein sehr wichtiger Faktor ist. Hinzu kommt, dass das Kalivorkommen unter dem Ohmgebirge bereits in den 1980er Jahren als potenzielles Erweiterungsfeld des Bergwerks Bischofferode angesehen und vorerkundet wurde. Aufgrund der Bergwerksschließung 1993 kam es nie zu einem Abbau.

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Seite zum Ohmgebirge.

Welche Bauwerke sind für das Projekt geplant?

Neben dem untertägigen Bergwerk und der dazugehörigen Schachtanlage wird es in unmittelbarer Nähe der Schachtanlage ein Rohsalzlager geben. Die Zerkleinerung und die Kaltverlösung sind unterirdisch im Bergwerk geplant. Damit werden das Kaliumsalz und auch Natriumsalz aus dem Rohmaterial herausgelöst. Diese Salzlösung wird dann an einen Standort in Nähe der Bahnstrecke per Pipeline gepumpt und dort zum Produkt aufbereitet. An diesem Prozessstandort finden Verdampfungs- und Kristallisationsprozesse statt. Dazu gibt es noch ein Lager für die Produkte. Die Jahresmenge soll eine Millionen Tonnen Kaliumdünger sowie bis zu einer Million Tonnen Natriumsalz sein.
Dieser Standort für Prozessierung und Transport und Logistik soll vorzugsweise nördlich des Bahnhofs Bernterode errichtet werden. Alternativ ziehen wir auch ein Industriegebiet im Norden von Leinefelde in Betracht.

Was kostet das Projekt und wer bezahlt es?

Für die bisherigen Studien, die beiden Bohrungen im Ohmgebirge sowie den Aufbau des Unternehmensstandorts in Thüringen haben wir bereits einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Ein erheblicher Teil ist dabei an Unternehmen in der erweiterten Region geflossen – so für Ingenieurleistungen, Bohr- und Bauarbeiten.
Zum jetzigen Zeitpunkt geht Südharz Kali davon aus, dass im Ohmgebirge ein neues Kaliwerk für mehrere hundert Millionen Euro errichtet wird. Die konkrete Investitionssumme wird im Rahmen der laufenden Machbarkeitsstudie kalkuliert.
Das Geld kommt von Investoren, die – genauso wie wir – an eine profitable Zukunft des Kalibergbaus in Thüringen glauben. Zudem werden die hohen Investitionskosten für den Bau des Werks teilweise über Bankdarlehen finanziert werden.

Wie wird die Bevölkerung in das Vorhaben eingebunden?

Wir sind uns sicher, dass das Projekt auf ein hohes Interesse in der Bevölkerung stoßen wird. Dem wollen wir natürlich so weit wie möglich gerecht werden. Südharz Kali bietet den Menschen vor Ort aktiv Gelegenheiten für Informationen: Sei es durch das im Dezember 2022 eröffnete “Eichsfeld-Büro”, durch aktive Medienarbeit und durch Teilnahme an Veranstaltungen, die vor Ort organisiert werden.
Die Genehmigungsverfahren (Raumordnungsverfahren und Planfeststellungsverfahren) bieten zudem per Gesetz Beteiligungsmöglichkeiten für die Träger öffentlicher Belange und betroffene Bürgerinnen und Bürger. Hinzu kommt die Erstellung eines ESG-Planes, bei welchem auch der Partizipation und dem Einsatz für die Menschen vor Ort Rechnung getragen wird.

Wann könnte mit dem Bau begonnen werden?

Die Bauphase unseres Projektes soll laut Planungen im Jahr 2026 beginnen. Der Baubeginn hängt jedoch maßgeblich von dem Genehmigungsverfahren ab. Wir haben dafür bereits die Raumverträglichkeitsprüfung abgeschlossen. Deren Ergebnisse werden nun ausgewertet und analysiert. Daran anschließend bereiten wir das bergrechtliche Planfeststellungsverfahren vor, welches nach unseren Planungen im Laufe des Jahres 2025 bei der zuständigen Behörde, dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz beantragt und durchgeführt werden soll.

Wir haben die Raumverträglichkeitsprüfung abgeschlossen. Nun werden deren Ergebnisse ausgewertet und analysiert.

Warum mussten Bestätigungsbohrungen für das Kalivorkommen durchgeführt werden?

 Bereits seit der vorletzten Jahrhundertwende gab es Bohrungen in der Region nach Kalisalz. Große Erkundungskampagnen gab es zudem zu DDR-Zeiten. Die technischen, geologischen und analytischen Daten liegen vor. Leider ist das Kernmaterial dieser Bohrungen in unseren Lizenzgebieten nicht mehr erhalten. Wir müssen daher an ausgewählten Stellen erneut bohren, um einige Kalisalzproben für chemische Analysen und andere verfahrenstechnische Untersuchungen zu gewinnen.
Zudem sollen die Bestätigungsbohrungen die historischen Daten mit heutigen internationalen Erkundungsrichtlinien/-Vorgaben vergleichbar machen.

Blick auf eine Bohrstelle.

Bestätigungsbohrung OHM-02 bei Haynrode.

Plant Südharz Kali auch Bestätigungsbohrungen in Ihren anderen Lizenzgebieten?

Die Bohrungen im Ohmgebirge haben wir 2022 erfolgreich abgeschlossen und konzentrieren uns derzeit auf die Entwicklung eines Kaliwerks dort.
Auch in unseren anderen Lizenzgebieten (Mühlhausen-Nohra und Ebeleben bzw. Küllstedt und Gräfentonna) werden perspektivisch Bestätigungsbohrungen durchgeführt werden. Als nächstes haben wir uns dazu das Explorationsfeld „Küllstedt“ vorgenommen und dazu auch bei der zuständigen Behörde, dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, einen Antrag zur Genehmigung eingereicht. Die Bohrarbeiten werden jedoch nicht vor 2024 beginnen.

Wie steht Südharz Kali zur Vergangenheit und den Geschehnissen in den 1990er Jahren?

Es steht uns nicht zu, die Vergangenheit zu beurteilen. Wir sind uns jedoch der bergbaulichen Tradition der Region ebenso bewusst wie den schmerzhaften Umbrüchen und nur vernarbten Verletzungen, die die Schließung sämtlicher Bergwerke im Südharzrevier Anfang der 1990er-Jahre bei den Menschen in der Region verursacht hat. Südharz Kali ist ein neuer Akteur und agiert aus der aktuellen Perspektive heraus. Und die heißt: Der Weltmarkt für Kali besteht weiter und wächst, vor allem aufgrund des Bevölkerungswachstums. Kalium ist ein chemisches Element, kein künstliches Produkt, insofern gibt es keine Alternative zu Kalidünger. Wir sind überzeugt, dass die Wiederbelebung des Kalibergbaus in Thüringen von langer Dauer sein kann.

Die Gründe für die Schließung sind vielfältig, führten aber dazu, dass eine sehr gut erkundete Lagerstätte bis heute im Untergrund „schlummert“.

Wieso müssen neue Bergbau-Felder erschlossen werden, wenn Vorhandene stillgelegt sind?

Die bestehenden historischen Bergwerke haben entweder keine nach jetzigen wirtschaftlichen Gesichtspunkten rentablen Kalisalzvorräte mehr oder werden als Lagerstätten für die Entsorgung von Industrieabfällen genutzt oder werden seit einigen Jahren gezielt geflutet. Viele Schächte und Anlagen sind abgebaut bzw geschlossen und verwahrt, wie es bergrechtlich heißt. Es besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, einen Teil der vorhandenen Bergwerksinfrastruktur wie Schächte und unterirdische Transportwege unter anderem für Belüftungs- und Sicherheitszwecke zu nutzen.

Welchen Stellenwert hat der Umweltschutz für die Südharz Kali GmbH?

Wir sind davon überzeugt: Thüringen kann der Vorreiter sein für einen neuen Weg des umweltsensiblen Kaliabbaus weltweit. Wir wollen das Vertrauen der Thüringerinnen und Thüringer gewinnen, indem wir unsere Pläne und Ziele klar und ehrlich kommunizieren, Fragen beantworten, auf Bedenken eingehen und ein langfristiges Unternehmen aufbauen, ohne die Umwelt zu schädigen.

Bergbauvorhaben weltweit, aber auch der Kalibergbau in Deutschland, haben aus der Vergangenheit heraus ein kritisches Image bezüglich des Umgangs mit unserer Umwelt. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt und Natur sehr bewusst.
Wir wollen von Anfang an so umweltsensibel wie möglich handeln und die Risiken weitestgehend minimieren – erst recht mit Blick auf die lange Laufzeit, die ein Bergwerk hat. Dies bedeutet: Wir wollen keine dauerhafte Halde hinterlassen. Wir wollen keine salzhaltigen Abwässer in Oberflächengewässer (oder Vorflut) einleiten – dies erreichen wir durch sorgsame Prozesse in der Rohsalzaufbereitung und indem wir salzhaltige Wässer im Kreislauf führen.
Ein Umweltmanagementplan sowie ein Landschaftspflegerischer Begleitplan sind integrale Bestandteile unserer Antragsunterlagen zum Genehmigungsverfahren. Wir wollen mit allen Interessengruppen in Kontakt treten und regelmäßig über unsere Vorsorgemaßnahmen für Umwelt- und Naturschutz berichten. In einem ersten Schritt wollen wir uns nach EMAS, dem EU-Umweltmanagementsystem, zertifizieren lassen. Wir ziehen auch eine Akkreditierung nach ISO 14001 in Betracht, was häufige Umweltprüfungen durch Dritte einschließen würde.
Ganz wichtig ist: Man kann ein neues Kali-Bergwerk nicht mit einem Jahrzehntealten vergleichen. Moderner Kalibergbau bedeutet nicht notwendigerweise massive Umweltverschmutzung.
Südharz Kali wird die höchsten Umweltstandards einhalten und ist bestrebt, die Auswirkungen auf die lokale Umwelt und die Menschen vor Ort so gering wie möglich zu halten.

Wie soll mit dem Abfall umgegangen werden?

 Unsere Philosophie ist es, keinen bergbaulichen und prozesstechnischen Abfall außerhalb des Bergwerks entsorgen zu müssen, weder Feststoffe noch Flüssigkeiten. Ganz konkret heißt das: Rückstände werden direkt in nahe gelegene stillgelegte Bergwerke verbracht. So vermeiden wir Salzhalden genauso wie salzhaltige Abwässer. Allgemeine Abfälle, wie sie in allen möglichen Industriebetrieben anfallen, werden nach ihrer Kategorie sortiert und entsorgt.

Wie ist die Salzbeschaffenheit im Ohmgebirge?

Die Lagerstätte Ohmgebirge ist höffig, wie man im Bergbau sagt, und daher von hoher Attraktivität. Es geht jetzt darum, den geeigneten Zugang zur Lagerstätte in circa 700m Tiefe zu finden, die Infrastruktur und Prozessanlagen so zu planen, dass sie sowohl wirtschaftlich betrieben werden können und gleichzeitig zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung im Umfeld führen. Die Probebohrungen Ohm-01 bei Worbis und Ohm-02 bei Haynrode haben hervorragende Ergebnisse geliefert.

Wo sollen die Absatzmärkte für die Produkte von Südharz Kali liegen?

 Der größte Teil des von Südharz Kali erzeugten Kalisalzes wird in Europa verkauft werden, aber im Winter, wenn die lokalen Landwirte kein Düngemittel kaufen oder verwenden, sollen einige Produkte in die südliche Hemisphäre, z.B. nach Brasilien, exportiert werden.

Ist ein Abbau von Kali noch rentabel?

 Die Entwicklung des Kalipreises schwankte in den vergangenen 30 Jahren sehr stark, dennoch blieb der Preis pro Tonne seit den 2000ern auf einem konstant hohen Niveau. Im Zuge globaler Krisen und der Zunahme der Weltbevölkerung ist davon auszugehen, dass der Handel mit Kali weiterhin lukrativ ist.

salz auf einem sieb

Eine Probe eines nahen Bergwerks hat ebenfalls die hohe Güte des Kali aus dem Kalihorizont Staßfurt ergeben.

Welche Abbauverfahren sollen genutzt werden?

Wir planen einen bergmännischen, untertägigen Abbau. Dies liegt insbesondere an den örtlichen Gegebenheiten und der Beschaffenheit des Vorkommens. Es werden Maschinen und Techniken des 21. Jahrhunderts zum Einsatz kommen, mit Wissen und Erkenntnissen des Kalibergbaus der vergangenen hundert Jahre.

Wie viele Arbeitsplätze werden geschaffen, wenn das Bergwerk realisiert wird? Und was für Arbeiter/Jobs werden benötigt? Können sich Personen schon bewerben?

Eine genaue Zahl von unmittelbaren und mittelbaren Arbeitsplätzen können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen. Fest steht aber, es ein paar hundert Arbeitsplätze sein werden und dass ein neuer Kali-Bergbau mit der entsprechenden Zulieferer- und Aufbereitungsstruktur für die Region im Eichsfeld wirtschaftlich ein Gewinn ist.
Gebraucht werden dann Mitarbeitende in etlichen technischen Berufen, von Ingenieur*innen mit Spezialisierung in Bergbau und Maschinenbau, Geolog*innen auch Bergleute, Maschinenführer*innen, Elektriker*innen und vieles mehr. Natürlich werden auch Mitarbeitende für Verwaltungstätigkeiten und kaufmännische Aufgaben benötigt.
Zunächst muss aber das gesamte Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Mit Baubeginn – derzeit überschlägig geplant für das Jahr 2026 – werden wir anfangen gezielt Personal zu werben.

Wird der Kali-Abbau zu radioaktiver Strahlung führen?

Nein. Eine höhere Strahlenbelastung durch das Kalium-Isotop K40 auf den Menschen ist ausgeschlossen, auch bei Verarbeitung in großen Mengen im Kali-Bergbau. Das bestätigen verschiedene Untersuchungen, unter anderem der Berufsgenossenschaft „Rohstoffe und Chemische Industrie“ RCI und des Bundesamts für Strahlenschutz. Das Kalium-Isotop K40 kommt mit einem Anteil von 0,0117 Prozent am Gesamtkalium in allen Kalium-enthaltenden Produkten vor und ist aus gutem Grund genehmigungsfrei laut Strahlenschutzverordnung.
Mehr Informationen zu Radioaktivität gibt es auch auf der Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz.

Will die Südharz Kali GmbH das Vorhaben nach der Entwicklung an ein anderes Unternehmen übergeben?

Nein, das ist derzeit nicht geplant. Südharz Kali und die Muttergesellschaft Southharz Potash Ltd. entwickeln gerade das Bergwerk, um den Abbau selbst durchzuführen. Die Anteilseigner (Shareholder) haben ein großes Interesse daran, dass der Kali-Abbau auch durch das eigene Unternehmen erfolgt.

Sollen Fachkräfte aus anderen Unternehmen abgeworben werden?

Wir wissen aber auch, dass ein erfolgreiches Unternehmen gute und stabile Partner braucht. Handwerksbetriebe und andere Kleine und Mittelständische Unternehmen betrachten wir als Partner, die gemeinsam mit uns an der Zukunft der Region arbeiten. Nur wenn alle bekommen, was sie brauchen, können wir ein lebenswertes Miteinander ermöglichen – das gilt auch uns besonders für Mitarbeitende.

Werden Tiere und Pflanzenarten durch das Vorhaben aus ihrem natürlichen Habitat vertrieben?

Das wollen wir vermeiden. Mit Umweltuntersuchungen wird schon jetzt die örtliche Flora und Fauna erfasst, Schutzmaßnahmen werden geplant. Wir haben mit unserer Standortauswahl bereits größtmöglichen Abstand zu Naturschutzgebieten gewählt. Geschützte Tierarten auf den von uns beplanten Flächen werden in neue Biotope umgesiedelt.

Kartier-Areale, in denen eine Umweltzustandserhebung durch unser Unternehmen durchgeführt wurde.

Wird das Stromangebot für Produktion und Wohnhäuser reichen?

Ja! Wir befinden uns bereits in Abstimmungen mit Energieversorgern, die keinerlei Engpass sehen. Das Stromnetz wird entsprechend ausgerüstet. Der Strommix wird zunehmend aus Erneuerbaren Energien bestehen.

Kann das Vorhaben zu neuen Industriebrachen führen?

Nein! Jedes Bergbauunternehmen muss finanzielle Sicherheiten hinterlegen und rechtzeitig bei den Behörden ein Rückbaukonzept einreichen

Könnte das Bergwerk als Endlager für Atommüll genutzt werden?

Nein! Wir nutzen die Hohlräume für die Verfüllung der Rückstände unseres Betriebs. Zudem schließt das Standortauswahlgesetz Bereiche des aktiven Bergbaus aus. [StandAG §22 Abs. 2 S. 3]

(1) Ein Gebiet ist nicht als Endlagerstandort geeignet, wenn mindestens eines der Ausschlusskriterien nach Absatz 2 in diesem Gebiet erfüllt ist.

(2) Die Ausschlusskriterien sind:

1. großräumige Vertikalbewegungen
es ist eine großräumige geogene Hebung von im Mittel mehr als 1 mm pro Jahr über den Nachweiszeitraum von einer Million Jahren zu erwarten;

2. aktive Störungszonen
in den Gebirgsbereichen, die als Endlagerbereich in Betracht kommen, einschließlich eines abdeckenden Sicherheitsabstands, sind geologisch aktive Störungszonen vorhanden, die das Endlagersystem und seine Barrieren beeinträchtigen können;

Unter einer „aktiven Störungszone“ werden Brüche in den Gesteinsschichten der oberen Erdkruste wie Verwerfungen mit deutlichem Gesteinsversatz sowie ausgedehnte Zerrüttungszonen mit tektonischer Entstehung, an denen nachweislich oder mit großer Wahrscheinlichkeit im Zeitraum Rupel bis heute, also innerhalb der letzten 34 Millionen Jahre, Bewegungen stattgefunden haben. Atektonische beziehungsweise aseismische Vorgänge, also Vorgänge, die nicht aus tektonischen Abläufen abgeleitet werden können oder nicht auf seismische Aktivitäten zurückzuführen sind und die zu ähnlichen Konsequenzen für die Sicherheit eines Endlagers wie tektonische Störungen führen können, sind wie diese zu behandeln.

3. Einflüsse aus gegenwärtiger oder früherer bergbaulicher Tätigkeit
das Gebirge ist durch gegenwärtige oder frühere bergbauliche Tätigkeit so geschädigt, dass daraus negative Einflüsse auf den Spannungszustand und die Permeabilität des Gebirges im Bereich eines vorgesehenen einschlusswirksamen Gebirgsbereichs oder vorgesehenen Endlagerbereichs zu besorgen sind; vorhandene alte Bohrungen dürfen die Barrieren eines Endlagers, die den sicheren Einschluss gewährleisten, in ihrer Einschlussfunktion nachweislich nicht beeinträchtigen;

4. seismische Aktivität
die örtliche seismische Gefährdung ist größer als in Erdbebenzone 1 nach DIN EN 1998-1/NA 2011-01;

5. vulkanische Aktivität
es liegt quartärer Vulkanismus vor oder es ist zukünftig vulkanische Aktivität zu erwarten;

6. Grundwasseralter
in den Gebirgsbereichen, die als einschlusswirksamer Gebirgsbereich oder Einlagerungsbereich in Betracht kommen, sind junge Grundwässer nachgewiesen worden.

§ 22 Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle 

Wie hoch wird der Anteil des Bergwerks am Kohlenstoffdioxid-Ausstoß in Deutschland sein?

Unser Bergwerk in Thüringen wird einen Anteil von maximal 0,07 Prozent am CO2-Ausstoß in Deutschland haben. Berechnungsgrundlage dafür sind der Lkw-Verkehr sowie der Anteil der Nicht-Erneuerbaren Energie am Strommix, der derzeit bei ca. 40 Prozent liegt. Damit beläuft sich der Beitrag der ausgestoßenen Treibhausgase auf etwa 0,07 Prozent / 0,7 Promille des gesamtdeutschen Kohlendioxidausstoßes pro Jahr, welcher laut Umweltbundesamt ca. 670 Millionen Tonnen im Jahr 2022 betrug.  Selbst beim Klimaziel des Bundes von 435 Mio. Tonnen Kohlendioxid pro Jahr betrüge der Anteil des Kaliwerks maximal 0,1 Prozent. Durch die voranschreitende Energiewende und den bereits jetzt nachhaltigen Thüringer Strom-Mix wird sich der Anteil an Erneuerbaren erhöhen und der CO2-Ausstoß weiter verringern.

Die Berechnung dafür ergibt sich wie folgt (Stand 3. Mai 2024):

Strom: 187.000 MWh/y + 555.000 MWh/y = 742.500 MWh/y * 0,49 t = 363.825 t CO2/y

Gas: 420.000 MWh/y * 0,24 t = 100.800 t CO2/y

Gesamt: 464.625 t/y CO2

Soll für das Bergwerk ein Gaskraftwerk gebaut werden?

NEIN! Die Südharz Kali GmbH plant keinen Bau eines eigenen Kraftwerks. Der bisher veranschlagte Gesamtbedarf an Energie kann laut örtlichen Netzversorgern mühelos aus den bestehenden Gas- bzw. Stromnetzen gedeckt werden. Erdgas wird nur für einige Anlagen, darunter Eindampfer und  Trockner benötigt. Nach aktuellen Kalkulationen gehen wir von einem kleinen Teil Energie auf Gasbasis aus. Der Großteil des Strombedarfs soll aus möglichst regenerativen Stromquellen bezogen werden.

Reicht das vorhandene Wasser für den geplanten Abbau aus?

JA! Bereits seit Langem wiederholen wir, dass ein wesentlicher Teil der Wasserzufuhr durch Brauchwasser gedeckt werden soll. Auch die Frischwasserzufuhr ist nach Aussage des zuständigen Zweckverbandes mühelos zu gewährleisten. Allein der nahegelegene Fluss Wipper hat eine Durchlaufmenge von mehr als 7000 Kubikmetern pro Stunde in Wipperdorf. Eine Teilentnahme aus dem Kläranlagenablauf würde dort nicht ins Gewicht fallen. Die Annahme, das Projekt würde zu einer „Austrocknung der Region“ führen, zeigt sich schon an diesem simplen Rechenbeispiel als haltlos. Im weiteren Genehmigungsverfahren werden ausführliche Modellierungen und Messungen des Grundwassers erfolgen.

 

Mehr Informationen zur Vor-Machbarkeitsstudie (PFS) gibt es auf der Informationsseite.

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