Häufige Fragen
Immer wieder werden Fragen zu unserem Vorhaben gestellt. Im Folgenden sollen einige der Wichtigsten beantwortet werden. Sollte Ihre Frage nicht dabei sein, schreiben Sie uns gern an eichsfeld@suedharz-kali.de. Wir antworten gern persönlich.
Wer ist die Südharz Kali GmbH?
Die Südharz Kali GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der South Harz Potash Ltd. (früher Davenport Resources Ltd.) Diese ist ein australisches Unternehmen für die Erkundung und Entwicklung von Kalibergbau. Mit bedeutenden Investoren aus Australien und Europa ist es an der Australischen Börse (ASX) gelistet. Das Unternehmen hat erfahrene Manager und Vorstandsmitglieder, die langjährige Erfahrung in der Bergbauentwicklung sowie in der Kaliexploration und -gewinnung weltweit haben. Die deutsche Tochtergesellschaft Südharz Kali GmbH besitzt Bergbau- und Erkundungslizenzen in Thüringen. Gegründet als East Exploration, wurde sie später in die Südharz Kali GmbH umbenannt.
Wem gehört das Unternehmen?
Die Südharz Kali-Muttergesellschaft, South Harz Potash Ltd., mit Sitz in Perth, Australien, ist eine an der Australischen Börse ASX notierte Kapitalgesellschaft, die sich durch eine kleinteilige Struktur an Anteilseignern (Shareholdern) auszeichnet. Listen der Anteilseigner sind in entsprechenden Foren einsehbar.
Unternehmensinformationen sind im offiziellen australischen Unternehmensregister abrufbar. Die Aktien werden am Originalplatz ASX gehandelt (Kürzel: SHP), jedoch auch an den Handelsplätzen Frankfurt, Berlin und Stuttgart.
Wieso ist South Harz Potash an der Australischen Börse notiert?
Die Börse in Sidney (Australian Securities Exchange, ASX) hat sich schon lange auf den Handel mit Rohstoffen und die Exploration (Erkundung) von Bergbauvorhaben spezialisiert. Bergbau, insbesondere in der Entwicklungsphase, ist im Börsen-Sinn oftmals mit Risiko-Kapital verbunden, weshalb er vorrangig an ausgewählten und spezialisierten Handelsplätzen gelistet wird. ASX gehört bezogen auf die Marktkapitalisierung zu den 20 größten Börsen weltweit.
Welche Verbindungen gibt es zwischen South Harz Potash und Südharz Kali?
Die deutsche Südharz Kali GmbH ist die 100-prozentige Tochtergesellschaft der South Harz Potash Ltd. Beide Unternehmen sind eng verzahnt und auch personell verbunden.
Welche Standorte hat die Südharz Kali GmbH?
Die Südharz Kali GmbH hat seinen Sitz in Erfurt. Die Büroräume befinden sich in der Arnstädter Straße 28, gegenüber vom Thüringer Landtag, und damit in den Räumlichkeiten des ehemaligen Ingenieurbüros des VVB Kali in der DDR. Außerdem ist im Kali-Museum in Bischofferode (der ehemaligen Polyklinik des Bergwerks) ein „Eichsfeld-Büro” eingerichtet. Hier steht Monique Haushälter für Anfragen gern zur Verfügung.

Unser Unternehmenssitz in Erfurt befindet sich in dem ehemaligen Ingenieurbüro des VVB Kali in der Arnstädter Straße.
Wie verhält es sich mit den Bergbau-Lizenzen?
Wir haben das Ziel, den Kalibergbau in Nordthüringen wieder aufzunehmen. Zum Thüringer Kali-Revier im Südharz gibt es nach fast einhundert Jahren aktivem Kalibergbau (bis 1993) umfangreiche Datenbestände, die das Potenzial für weiteren Bergbau über Jahrzehnte hinweg zeigen. Südharz Kali GmbH erwarb 2015 Erkundungslizenzen für die Felder Gräfentonna und Küllstedt. Außerdem erwarb sie 2017 drei unbefristete Bergwerkseigentume (nach Bundesberggesetz) für die Felder Ohmgebirge, Mühlhausen-Nohra und Ebeleben. Derzeit liegt der Fokus auf dem Ohmgebirge. Studien aus den Jahren 2019 und 2022 sowie Bestätigungsbohrungen im Lizenzgebiet „Ohmgebirge“ aus dem Jahr 2022 bestätigen das enorme Potenzial der Region.

Wieso ist Kali-Bergbau wichtig?
Kali ist ein essenzieller Nährstoff für Pflanzen und spielt eine entscheidende Rolle in der Düngemittelproduktion für die Landwirtschaft weltweit. Da die Weltbevölkerung wächst, während gute Ackerflächen eher weniger werden, steigt auch der Bedarf an Nahrungsmitteln, was wiederum einen erhöhten Einsatz von Düngemitteln erfordert. Der Kali-Bergbau stellt sicher, dass genügend Kalium für die landwirtschaftliche Produktion vorhanden ist, um eine Ernährungssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Zudem trägt der Kali-Bergbau zur Wirtschaftsentwicklung bei. Kaliabbau schafft Arbeitsplätze in Bergbauregionen und indirekt auch in anderen Branchen wie Maschinenbau und Logistik. Der Bergbau hat einen Multiplikatoreffekt auf die lokale Wirtschaft, da er zusätzliche Dienstleistungen und Infrastruktur benötigt. Insbesondere in geopolitisch unsicheren Zeiten ist es außerdem von strategischer Bedeutung, eigene Kalivorkommen zu nutzen, anstatt von Importen abhängig zu sein.
Insgesamt ist der Kali-Bergbau relevant, um die globale Nahrungsmittelproduktion, die wirtschaftliche Entwicklung, die nationale Sicherheit und den Umweltschutz zu unterstützen. Er trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen bei, um die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen zu erfüllen.
Wieso soll Kali im Ohmgebirge abgebaut werden?
Südharz Kali hat die verschiedenen Lizenzgebiete auf der technischen als auch auf der wirtschaftlichen Seite verglichen und das Ohmgebirge als Startvorhaben ausgewählt. Die Lagerstätte ist von ihrer Struktur her gut zu erreichen und sie ist relativ flach, was den Abbau erleichtert und Kosten spart. Zudem scheint das Rohsalz dort besonders arm an Verunreinigungen zu sein, was auch aus Umweltgründen ein sehr wichtiger Faktor ist. Hinzu kommt, dass das Kalivorkommen unter dem Ohmgebirge bereits in den 1980er Jahren als potenzielles Erweiterungsfeld des Bergwerks Bischofferode angesehen und vorerkundet wurde. Aufgrund der Bergwerksschließung 1993 kam es nie zu einem Abbau.
Mehr Informationen finden Sie auf unserer Seite zum Ohmgebirge.
Was kostet das Projekt und wer bezahlt es?
Für die bisherigen Studien, die beiden Bohrungen im Ohmgebirge sowie den Aufbau des Unternehmensstandorts in Thüringen haben wir bereits einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Ein erheblicher Teil ist dabei an Unternehmen in der erweiterten Region geflossen – so für Ingenieurleistungen, Bohr- und Bauarbeiten.
Zum jetzigen Zeitpunkt geht Südharz Kali davon aus, dass im Ohmgebirge ein neues Kaliwerk für mehrere hundert Millionen Euro errichtet wird. Die konkrete Investitionssumme wird im Rahmen der laufenden Machbarkeitsstudie kalkuliert.
Das Geld kommt von Investoren, die – genauso wie wir – an eine profitable Zukunft des Kalibergbaus in Thüringen glauben. Zudem werden die hohen Investitionskosten für den Bau des Werks teilweise über Bankdarlehen finanziert werden.
Wie wird die Bevölkerung in das Vorhaben eingebunden?
Wir sind uns sicher, dass das Projekt auf ein hohes Interesse in der Bevölkerung stoßen wird. Dem wollen wir natürlich so weit wie möglich gerecht werden. Südharz Kali bietet den Menschen vor Ort aktiv Gelegenheiten für Informationen: Sei es durch das im Dezember 2022 eröffnete “Eichsfeld-Büro”, durch aktive Medienarbeit und durch Teilnahme an Veranstaltungen, die vor Ort organisiert werden.
Die Genehmigungsverfahren (Raumordnungsverfahren und Planfeststellungsverfahren) bieten zudem per Gesetz Beteiligungsmöglichkeiten für die Träger öffentlicher Belange und betroffene Bürgerinnen und Bürger. Hinzu kommt die Erstellung eines ESG-Planes, bei welchem auch der Partizipation und dem Einsatz für die Menschen vor Ort Rechnung getragen wird.
Warum mussten Bestätigungsbohrungen für das Kalivorkommen durchgeführt werden?
Bereits seit der vorletzten Jahrhundertwende gab es Bohrungen in der Region nach Kalisalz. Große Erkundungskampagnen gab es zudem zu DDR-Zeiten. Die technischen, geologischen und analytischen Daten liegen vor. Leider ist das Kernmaterial dieser Bohrungen in unseren Lizenzgebieten nicht mehr erhalten. Wir müssen daher an ausgewählten Stellen erneut bohren, um einige Kalisalzproben für chemische Analysen und andere verfahrenstechnische Untersuchungen zu gewinnen.
Zudem sollen die Bestätigungsbohrungen die historischen Daten mit heutigen internationalen Erkundungsrichtlinien/-Vorgaben vergleichbar machen.

Bestätigungsbohrung OHM-02 bei Haynrode.
Planen Sie auch Bestätigungsbohrungen in Ihren anderen Lizenzgebieten?
Die Bohrungen im Ohmgebirge haben wir 2022 erfolgreich abgeschlossen und konzentrieren uns derzeit auf die Entwicklung eines Kaliwerks dort.
Auch in unseren anderen Lizenzgebieten (Mühlhausen-Nohra und Ebeleben bzw. Küllstedt und Gräfentonna) werden perspektivisch Bestätigungsbohrungen durchgeführt werden. Als nächstes haben wir uns dazu das Explorationsfeld „Küllstedt“ vorgenommen und dazu auch bei der zuständigen Behörde, dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, einen Antrag zur Genehmigung eingereicht. Die Bohrarbeiten werden jedoch nicht vor 2024 beginnen.
Wie steht Südharz Kali zur Vergangenheit und den Geschehnissen in den 1990er Jahren?
Es steht uns nicht zu, die Vergangenheit zu beurteilen. Wir sind uns jedoch der bergbaulichen Tradition der Region ebenso bewusst wie den schmerzhaften Umbrüchen und nur vernarbten Verletzungen, die die Schließung sämtlicher Bergwerke im Südharzrevier Anfang der 1990er-Jahre bei den Menschen in der Region verursacht hat. Südharz Kali ist ein neuer Akteur und agiert aus der aktuellen Perspektive heraus. Und die heißt: Der Weltmarkt für Kali besteht weiter und wächst, vor allem aufgrund des Bevölkerungswachstums. Kalium ist ein chemisches Element, kein künstliches Produkt, insofern gibt es keine Alternative zu Kalidünger. Wir sind überzeugt, dass die Wiederbelebung des Kalibergbaus in Thüringen von langer Dauer sein kann.
Die Gründe für die Schließung sind vielfältig, führten aber dazu, dass eine sehr gut erkundete Lagerstätte bis heute im Untergrund „schlummert“.
Wieso müssen neue Bergbau-Felder erschlossen werden, wenn Vorhandene stillgelegt sind?
Die bestehenden historischen Bergwerke haben entweder keine nach jetzigen wirtschaftlichen Gesichtspunkten rentablen Kalisalzvorräte mehr oder werden als Lagerstätten für die Entsorgung von Industrieabfällen genutzt oder werden seit einigen Jahren gezielt geflutet. Viele Schächte und Anlagen sind abgebaut bzw geschlossen und verwahrt, wie es bergrechtlich heißt. Es besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, einen Teil der vorhandenen Bergwerksinfrastruktur wie Schächte und unterirdische Transportwege unter anderem für Belüftungs- und Sicherheitszwecke zu nutzen.
Welchen Stellenwert hat der Umweltschutz für die Südharz Kali GmbH?
Wir sind davon überzeugt: Thüringen kann der Vorreiter sein für einen neuen Weg des umweltsensiblen Kaliabbaus weltweit. Wir wollen das Vertrauen der Thüringerinnen und Thüringer gewinnen, indem wir unsere Pläne und Ziele klar und ehrlich kommunizieren, Fragen beantworten, auf Bedenken eingehen und ein langfristiges Unternehmen aufbauen, ohne die Umwelt zu schädigen.
Bergbauvorhaben weltweit, aber auch der Kalibergbau in Deutschland, haben aus der Vergangenheit heraus ein kritisches Image bezüglich des Umgangs mit unserer Umwelt. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt und Natur sehr bewusst.
Wir wollen von Anfang an so umweltsensibel wie möglich handeln und die Risiken weitestgehend minimieren – erst recht mit Blick auf die lange Laufzeit, die ein Bergwerk hat. Dies bedeutet: Wir wollen keine dauerhafte Halde hinterlassen – dies erreichen wir, indem wir wenige Jahre nach Beginn des Abbaus die Reststoffe wieder unter Tage verfüllen. Wir wollen keine salzhaltigen Abwässer in Oberflächengewässer (oder Vorflut) einleiten – dies erreichen wir durch sorgsame Prozesse in der Rohsalzaufbereitung und indem wir salzhaltige Wässer im Kreislauf führen.
Ein Umweltmanagementplan sowie ein Landschaftspflegerischer Begleitplan sind integrale Bestandteile unserer Antragsunterlagen zum Genehmigungsverfahren. Wir wollen mit allen Interessengruppen in Kontakt treten und regelmäßig über unsere Vorsorgemaßnahmen für Umwelt- und Naturschutz berichten. In einem ersten Schritt wollen wir uns nach EMAS, dem EU-Umweltmanagementsystem, zertifizieren lassen. Wir ziehen auch eine Akkreditierung nach ISO 14001 in Betracht, was häufige Umweltprüfungen durch Dritte einschließen würde.
Ganz wichtig ist: Man kann ein neues Kali-Bergwerk nicht mit einem Jahrzehntealten vergleichen. Moderner Kalibergbau bedeutet nicht notwendigerweise massive Umweltverschmutzung.
Südharz Kali wird die höchsten Umweltstandards einhalten und ist bestrebt, die Auswirkungen auf die lokale Umwelt und die Menschen vor Ort so gering wie möglich zu halten.
Wie soll mit dem Abfall umgegangen werden?
Unsere Philosophie ist es, keinen bergbaulichen und prozesstechnischen Abfall außerhalb des Bergwerks entsorgen zu müssen, weder Feststoffe noch Flüssigkeiten. Ganz konkret heißt das: Rückstände werden, nach einer Zwischenlagerung über Tage, schließlich unter Tage im Bergwerk Ohmgebirge oder, wenn die Möglichkeit besteht, in nahe gelegene stillgelegte Bergwerke verbracht. So vermeiden wir dauerhafte Salzhalden genauso wie salzhaltige Abwässer. Allgemeine Abfälle, wie sie in allen möglichen Industriebetrieben anfallen, werden nach ihrer Kategorie sortiert und entsorgt.
Wie ist die Salzbeschaffenheit im Ohmgebirge?
Die Zusammensetzung des Rohsalzes ist für eine rentable Produktion von Kalisalz geeignet. Das belegen die alten Unterlagen und unsere eigenen Studien und Bohrungen. Die Qualität des Rohstoffs ist für unser Vorhaben von höchster Bedeutung, ermöglicht er doch eine hohe Qualität des Endprodukts. Ein geringer Anteil an störenden Elementen ermöglicht eine umweltsensible Aufbereitung des Rohsalzes.
Wo sollen die Absatzmärkte für die Produkte von Südharz Kali liegen?
Der größte Teil des von Südharz Kali erzeugten Kalisalzes wird in Europa verkauft werden, aber im Winter, wenn die lokalen Landwirte kein Düngemittel kaufen oder verwenden, sollen einige Produkte in die südliche Hemisphäre, z.B. nach Brasilien, exportiert werden.
Ist ein Abbau von Kali noch rentabel?
Die Entwicklung des Kalipreises schwankte in den vergangenen 30 Jahren sehr stark, dennoch blieb der Preis pro Tonne seit den 2000ern auf einem konstant hohen Niveau. Im Zuge globaler Krisen und der Zunahme der Weltbevölkerung ist davon auszugehen, dass der Handel mit Kali weiterhin lukrativ ist.
Welche Abbauverfahren sollen genutzt werden?
Wir planen einen bergmännischen, untertägigen Abbau. Dies liegt insbesondere an den örtlichen Gegebenheiten und der Beschaffenheit des Vorkommens. Es werden Maschinen und Techniken des 21. Jahrhunderts zum Einsatz kommen, mit Wissen und Erkenntnissen des Kalibergbaus der vergangenen hundert Jahre.